Ob nach gängiger Auffassung offenkundig verrückt, etwas seltsam oder einfach nur »anders«, in den Erzählungen Herborns bewegen sich gesellschaftliche Randexistenzen durch geheimnisvolle subjektive Welten, in denen Raum und Zeit an Kontur verlieren. So auch Henri: Die Wahrnehmung des Protagonisten der Titelgeschichte ist geprägt von Trauma und Unaussprechlichem. Schließlich äußert sich Henris soziale Desorientierung in einem Akt der Gewalt als letztmöglichem Ausdruck einer verschlossenen Innenwelt.
Die Entwurzelung des Individuums durch Geschehnisse in der Außenwelt wird mit einer Spannbreite dargestellt, die vom Psychologischen und Philosophischen bis zum Phantastischen reicht, vom sexuellen Missbrauch in der Kindheit bis zur Auslöschung der Welt durch die Atombombe, von der Auflösung aller Alltagssicherheiten bis zur Selbstauflösung im »Nichts«.
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