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Jack Novick / Kerry K. Novick
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Elisabeth Vorspohl
Elternarbeit in der Kinderpsychotherapie
Klinik und Theorie
2. Aufl. 2017
224 S., 14,5 x 20,7 cm, Pb. Großoktav
29,90 €
ISBN 9783860996034

Lieferbar

Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie muss die therapeutische Arbeit mit den Eltern bzw. Beziehungspersonen einbeziehen, um erfolgreich sein zu können. Das Modell der Elternarbeit, das Kerry K. und Jack Novick in diesem Buch beschreiben, haben sie aus ihrer Praxis heraus entwickelt. Anlass dazu waren Behandlungen, die nie richtig in Gang gekommen sind, sowie Therapien, die abgebrochen oder allzu früh beendet wurden. Aus diesen Schwierigkeiten und den daraus gewonnenen Erkenntnissen haben sie ein klares Modell für die Praxis entwickelt.

Jack und Kerry Novick haben mit diesem Werk eine Praxisanleitung für die Durchführung erfolgreicher Elternarbeit in der analytischen Kinderund Jugendlichen-Psychotherapie konzipiert, ohne die ein herapieerfolg für die Kinder und Jugendlichen nicht möglich ist.
Damit füllen sie eine Lücke in der Literatur und sind gleichzeitig Vorreiter in der konzeptionellen Erfassung kinderpsychoanalytischer Erfahrungen, sowohl aus ihrer eigenen jahrzehntelangen Arbeit wie auch aus Supervisionen.


Aus dem Inhalt:

Einführung und Geschichte

»Work in progress«
Das Modell der Elternarbeit, das wir in diesem Buch beschreiben, befindet sich noch in der Entwicklung. Anlass, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen, waren Behandlungen, die entweder nie richtig in Gang gekommen sind, sowie Therapien, die plötzlich abgebrochen oder allzu früh beendet wurden. Die Arbeit, die wir im Folgenden erläutern, war nicht Teil unserer Ausbildung, aber wir haben im Laufe der Jahre erkannt, dass viele Schwierigkeiten, mit denen wir selbst oder unsere Kollegen und Studenten zu kämpfen hatten, teilweise damit zusammenhingen, dass ein klares Modell für die klinische Arbeit mit den Eltern der Kinder oder Jugendlichen, die zu uns kommen, fehlte. Die Eltern von Kindern oder Adoleszenten nehmen meist erst dann Kontakt zu uns auf, wenn bereits ein kritischer Punkt erreicht wurde. Sie sind frustriert, wütend und fühlen sich schuldig. Vergeblich haben sie es mit anderen Hilfsangeboten versucht und wenden sich nun an einen Therapeuten, von dem sie sich Antworten, Lösungen und Absolution erhoffen. Sie üben gewaltigen Druck aus, damit wir uns das Kind ansehen und seine Probleme aus der Welt schaffen. Wir selbst verspüren einen entsprechenden Impuls, auf die Verzweifl ung der Familie zu reagieren und unverzüglich aktiv zu werden – was bedeuten würde, den Behandlungsplan der Eltern zu übernehmen und auf der Stelle mit der Therapie zu beginnen. Doch allzu häufig zieht gerade ein solches Vorgehen ein frühes Scheitern oder einen Abbruch der Behandlung nach sich. Der entscheidende Test jedes psychoanalytischen Konzepts und der daraus abgeleiteten Behandlungstechniken findet in der klinischen Situation statt. Hier wird die Frage beantwortet, ob unsere Theorien und Techniken hilfreich sind oder nicht. Wir haben festgestellt, dass unsere eigene Arbeit
mit Kindern und Jugendlichen sowie die Behandlungen, die unsere Kollegen und Studenten durchführen, effektiver sind, wenn die  Arbeit mit den Eltern von vornherein in die Gesamtstruktur der Behandlung integriert wird.

 
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