»Und eine Gegenwart der ubiquitären Traumaproduktion in Kriegs-und Krisengebieten lässt die Relevanz des Themas täglich wachsen.
Oliners komplexen Essays, darunter zwei autobiografische, einer über die Kindheit, ein anderer über ihre eigenen Analyseerfahrungen, warnen im Rekurs auf Freud vor gängigen Fehlschlüssen und Deutungsmustern Kleinscher oder Lacanscher Provenienz. (…)
Erst mit der Anerkennung der Überlebenden als Akteure, als seelisch und physisch aktive Bewältiger dessen, was sie zu überwältigen drohte, gedeiht der Respekt, der ihnen Würde und Handlungsräume zuerkennt.«
(Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel, 22. Februar 2015)
»›Äußere‹ Realität war und ist für sie gleichermaßen wichtig wie ›innere‹ Realität. Die Integration der außerhalb Frankreichs nicht durchgängig bekannten Perspektive der frankophonen Welt prägt ihre Arbeiten ebenso wie der angelsächsische Kontext. (…) Schlaglichter auf zentrale Aspekte des psychoanalytischen Verständnisses von psychischer Traumatisierung (…) Die Übersetzung des 2012 erschienenen Originals ist von Elisabeth Vorspohl vorzüglich geleistet worden. (…) Der Gewinn des Buches als Sachbuch und autobiographischer Bericht zugleich liegt für mich vor allem in der Vermittlung der Einsicht, dass über politische Traumatisierung nach Auschwitz in Deutschland nur gesprochen werden kann, wenn die Beteiligten ihre biographischen und transgenrationalen Hintergründe mit einbeziehen.«
(Jörg Frommer, Psyche)
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