Das Erkennen und Bearbeiten störender Gegenübertragungen, die sich aus dem Charakter des Psychotherapeuten speisen, verbessert seine Therapieergebnisse. Zur Analyse dieser Gegenübertragungen gehört, dass er sich klar darüber wird, welche Einflüsse sein Charakter auf welchen Patiententyp haben kann.
Der Schwerpunkt des Werkes liegt in der Beschreibung und Analyse therapeutischer Situationen, die bei Psychotherapeuten intensive Emotionen auslösen, wobei der Charakter des Therapeuten oder der Therapeutin Art und Intensität der Emotionen bestimmt. Hinzu kommen die verschiedenen Arten des Intervenierens und Deutens sowie auch der Indikationsstellung in Abhängigkeit von der Charakterstruktur.
Inhalt
Vorwort
Einführung in die Grundlagen
Vorbemerkungen
Anmerkungen zur Terminologie
Objektivität, Subjektivität und Charakter
Typologien in der Psychoanalyse
Übertragung und Charakter
Strukturen und zentrale Beziehungswünsche
Historisches zu den klinischen Charakters
Vertiefende und ergänzende Synopsis der Charakterstrukturen
Merkmale und Anforderungen der Therapeutenrolle
Emotionen und die Rolle des Therapeuten
Erleben und Verhalten
Professionalität
Neutralität
Einfühlung
Einfühlung und projektive Identifizierung
Regression des Therapeuten
Patientenverhalten und Therapeutenverhalten
Therapeutischen Situationen, die starke Gefühle beim Therapeuten auslösen können
Reaktionen auf Idealisierung und Entwertung
Neid
Rivalität
Eifersucht
Therapieende als Trennung vom Patienten
Therapieende: Der Patient geht vorzeitig
Beendigung: Der Patient will nicht gehen
Suizidalität
Therapeutische Interaktionen in verbaler und nonverbaler Kommunikation
Schweigen und sprechen
Konfrontieren und klarifizieren
Deuten
Gegenübertragung verbalisieren
Nonverbale Kommunikation
Projektive Identifizierung und interaktioneller Anteil der Übertragung
Widerstand
Durcharbeiten
Transfer
Arbeitsstörungen des Therapeuten
Gespräche mit Angehörigen von Patienten
Angehörige des Therapeuten
Indikationen stellen
Verschiedene Wege
Ziele der Therapie, Über-Ich und Ich-Ideal
Menschenbild
Therapieziele von Patient und Therapeut
Ziele und Ergebnisse
Effektivität und Effizienz
Psychogene und somatogene Symptome
Seitenblicke
Schulenzugehörigkeit
Mehr über Konzepte
Grundbegriffe
Gutachterverfahren
Kommunikation im Sitzen in Einzel- und Gruppentherapie
Religion
Vorwort
Das Erkennen störender Gegenübertragungen eines Therapeuten verbessert seine Ergebnisse. Zur Gegenübertragungsanalyse gehört, dass er sich klar darüber wird, welche Einflüsse sein Charakter haben kann. Dieses Buch hat hier seinen Schwerpunkt. Im ersten Teil des Buches Einführung in die Grundlagen beschreibe ich verschiedene Formen des Charakters und deren Entstehung. Ich grenze den Therapeutencharakter von Einflüssen seiner Übertragungen ab. In einem weiteren Abschnitt folgt die in diesem Buch angewandte Typologie in einer zusammenfassenden Übersicht. Im darauf folgenden Hauptteil des Buches verbinde ich Charakterzüge eines Therapeuten mit verschiedenen, konkreten Aspekten seiner therapeutischen Arbeit. Ich beschreibe Aspekte der therapeutischen Rolle und dann auch therapeutische Situationen, die bei Therapeuten intensive Emotionen auslösen, wobei der Charakter des Therapeuten Art und Intensität der Emotionen mitbestimmt. Dann geht es um verschiedene Formen des Intervenierens in der therapeutischen Zweiersituation und um das Stellen von Indikationen. Im letzten Teil mit dem Titel Seitenblicke gehe ich auf Themen ein, die bei einer Gegenübertragungsanalyse berücksichtigt werden sollten, bei denen die Auswirkungen des Charakters aber nicht so entscheidend sind oder bei denen meine Erfahrungen in der Supervisionspraxis noch nicht ausreichen, um sagen zu können, wie sich der Charakter des Therapeuten auswirkt. Für Diskussionen, die das die Thema dieses Buches mehr oder weniger zum Gegenstand hatten, danke ich Ebrahim Ardjomandi, Angelika Berghaus, Jochen Haustein, Ursula Kreuzer-Haustein, Karla Hoven-Buchholz, Jürgen Kind, Rainer Krause, Reinhard Kreische, Falk Leichsenring, Wulf-Volker Lindner, Anne-Marie Schlösser, Hermann Staats, Ulrich Streeck und den vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich mir in Supervisionen anvertraut haben. Roland Apsel danke ich für seine nützlichen Hinweise in Darstellungsfragen. Meiner Frau Gisela König und meinem Sohn Peter König danke ich für anregende Diskussionen in Grenzbereichen.
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