»Die qualitative Untersuchung von Ute Schaich über acht Eingewöhnungsprozesse von Kindern im Alter zwischen 1;6 und 2;2 Jahren in Krippengruppen erscheint zu einer Zeit, in der die Entscheidung der Bundesregierung aus dem Jahr 2007 für 35% aller Kinder zwischen ein und drei Jahren einen Krippenplatz zur Verfügung zu stellen immer mehr in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Dabei geht es meistens um den quantitativen Ausbau, seltener um die Qualität der Pädagogik, die in den Krippen umgesetzt wird. (...) Das Lesen des ausführlichen und sehr differenzierten Forschungsberichts ›Schwierige Übergänge‹ macht deutlich, dass gerade die institutionelle Betreuung von Kindern unter drei Jahren eine im höchsten Maße professionelle Haltung des pädagogischen Personals erfordert. (...) Das Zusammen-Denken von Psychoanalyse, Säuglingsforschung und Bindungstheorie einerseits mit dem Forschungsfeld der Tagesbetreuung von Kleinkindern und damit den Chancen und Risiken von Tagesbetreuung andererseits ist ein besonderer Verdienst von Ute Schaich. (...) In jedem Kapitel wird ausführlich eine Verbindung zwischen den genannten Theorieansätzen und Ausschnitten aus den Beobachtungen bzw. den Interviews hergestellt. Die Schlussfolgerungen, die aus der gründlichen und ausführlichen theoretischen Fundierung und der Untersuchung von Schaich hervorgehen, geben klare Bezugspunkte vor, wie institutionelle Rahmenbedingungen und Interaktionen in Krippen gestaltet werden müssen (unter Beachtung von kulturellen, sozialen und geschlechtsspezifischen Aspekten). (...) Man wünscht dem Buch eine große Leserschaft sowohl unter Gruppenanalytikern wie auch unter Pädagogen, damit die Wahrnehmung einzelner Kinder in der Diskussion um den Krippenausbau immer wieder in den Fokus gerückt wird. (...) Die Erfahrungen, die sehr kleine Kinder bei dem Übergang in eine institutionelle Betreuung machen, sind so wichtig, dass man sich wünscht, dass jedes Kind am Beginn seiner Krippenzeit eine sehr große Aufmerksamkeit erhält.«
(Kristina Speck-Giesler, gruppenanalyse, Vol. 22, 2012, Heft 2)
»Es ist das Verdienst der Erziehungswissenschaftlerin Ute Schaich, den Übergang in die Krippe nicht nur als individuelle Bewältigung, sondern ebenso als familiäre, sozial-kulturelle und geschlechtsbezogene Anpassungsleistung zu verstehen.«
(Prof. Dr. Jörg Maywald, Frühe Kindheit, 4/11)
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