»Das Buch ist keine ›Festschrift‹, wie oftmals aus Anlass von Jubiläen. Es ist gekennzeichnet von Ehrlichkeit und Offenheit, zum Beispiel, wenn über das Verschweigen des Gukurahundi, des Völkermordes an Mitgliedern der Ndebele, gesprochen wird. Kein Kapitel kommt ohne den Verweis auf das eigene Ignorieren oder Verschweigen aus, es wird sogar zum expliziten Thema gemacht (Beitrag von Reinhold Hemker). Aus dieser Ehrlichkeit, die Debatten, Widersprüche und Dispute zu benennen, stechen insbesondere die beiden Artikel des langjährigen Vorstandsmitgliedes Gisela Feurle hervor. Ihr erster Beitrag umreißt das Thema ›Frauen und Solidarität im Zimbabwe-Netzwerk‹. Hier geht es nicht nur um die stärkere Berücksichtigung feministischer und frauenpolitischer Themen im Netzwerk selbst, sondern auch um die gemeinsamen und unterschiedlichen Erwartungen von deutschen und zimbabwischen Frauen. Im letzten Kapitel ›40 Jahre Zimbabwe-Netzwerk – ein Überblick‹ lässt Feurle kontroverse Diskussionen Revue passieren, die zeigen, wie politische Entwicklungen im Netzwerk unterschiedlich bewertet wurden, in welchem Spannungsfeld zwischen gewollter Unterstützung – will man sich Scheitern und Enttäuschung über den ›zimbabwischen Weg‹ nicht eingestehen – und kritischer Distanz sich Mitglieder befanden.« (Andreas Bohne, Peripherie)
»Diese breit gefächerte, umfassende Veröffentlichung zu Fragen der Bewertung der Entwicklungen in Zimbabwe macht deutlich, dass eine Beschäftigung mit unseren Vorstellungen und Wünschen, wie ein gerechtes und ein gutes Leben für alle aussehen kann, immer notwendig sein wird. Die Veröffentlichung schafft Raum für die Vielfalt in der Betrachtungsweise der wechselvollen Geschichte von Zimbabwe, der Solidaritätsbewegung und ihrer Wahrnehmung. Die Darlegung von unterschiedlichen Gesichtspunkten macht diese Publikation zu einer wertvollen, zum Nachdenken und Nachlesen anregenden Lektüre.« (Theresa Endres, AFRICA live)
»Aufhorchen ließen mich neben der exzellenten Einführung von Henning Melber und dem sehr lesenswerten Text von Helmut Orbon z.B. ein Interview mit einem früheren Finanzminister der Mugabe-Regierung. (...) Was ich noch ›mitgenommen‹ habe, ist eine Art Fazit von Henning Melber. Dazu zitiert er wiederum Charlotte Wiedemann: ›Mitgefühl ist nicht gerecht, es folgt nicht dem Grundsatz von Gleichheit aller Menschen: Den Schmerz der Anderen zu empfinden, mag unmöglich sein, aber ihn zu begreifen und zu respektieren, ist ein realistisches und notwendiges Ziel.‹ ... und kommt zu dem Schluss: Das müsse zentral sein, ›wenn Solidarität ernst genommen wird und den Namen verdient‹. Und da bemerkte ich, dass ich nach dem Lesen dieses Abschnitts dem Autoren innerlich zunickte.« (Michael Vaupel, Ethische Rendite)
»Das Ergebnis ist ein konstruktiver Beitrag zur notwendigen Debatte um die Grenzen und Möglichkeiten solidarischen Handelns und zu dem Umgang mit enttäuschten Hoffnungen auf der Suche nach neuer Sinnhaftigkeit.« (Martin Geisz, Hessischer Bildungsserver, Initiative GLOBLERN 21)
»Nach der Einleitung der Herausgebers Henning Melber, der den Rahmen des Buches geschickt absteckt, umfasst das Buch drei Herangehensweisen: primär persönliche Erfahrungen aus der deutschen Perspektive, die Sichtweisen von zimbabwischen Akteur*innen und eher theoriegeleitete Beiträge: Auf der einen Seite stehen die involvierten Akteur*innen, die biographische Erlebnisse mit politischen Entwicklungen verknüpfen. (...) Auf der anderen Seite stehen die beiden wissenschaftlichen Texte: Rita Schäfer zeigt ausgezeichnet auf, wie Maskulinität, patriarchalische Strukturen und sexualisierte
Gewalt zum Machtgewinn und Machterhalt bis heute genutzt wurden. Reinhart Kößler nähert sich dem Begriff der ›Solidarität‹ an und zeigt, wie dieser als ideologischer Rahmen wie als praktischer Ansatz über die letzten Jahrzehnte aufgefasst wurde.« (Andreas Bohne, Zimbabwe im Fokus)
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